Sicherlich denkt Ihr, die spinnt doch. Corona hängt allen zum Hals raus und die kommt jetzt noch mit einem Corona-Bastel-Projekt um die Ecke. Nun ja, so etwas in der Art habe ich ehrlich gesagt auch erst gedacht und ziemlich sparsam aus der Wäsche geschaut, als mein jüngster Spross mit großen Augen vor mir stand und mir eröffnete, dass er für die Schule im Rahmen eines Kunstprojektes seiner Kreativität freien Lauf lassen und eine Skulptur vom fiesen Virus anfertigen soll.

Nach einigen Momenten des Kopfschüttelns fand ich die Idee witzig, auch wenn das Thema an sich ernst ist, und freute mich, dass ich meinem Sohn bei seinem Vorhaben assistieren durfte. Das Virus sollte aus Pappmaché und Mehlkleister hergestellt werden. Kennt Ihr Mehlkleister? Der Kleister ist kinderleicht herzustellen und benötigt ein Minimum an Material. Mehl hat fast jeder im Haus und Wasser sowieso.

Die Umsetzung war wirklich nicht schwer, allerdings solltet Ihr ein wenig Geduld mitbringen. Enorm wichtig sind die Trockenvorgänge und so haben wir über mehrere Tage verteilt immer ein Stückchen weitergebastelt.

Materialien:

Zeitungspapier und/oder Küchenpapier für’s Pappmaché

Kreppband, um den Rohkörper des Virus‘ zu fixieren

Mehl und (warmes) Wasser für den Kleber

Strohhalmstückchen für die Spikes

Acrylfarbe und/oder Wasserfarbe zum Bemalen

DIY Coronavirus Skulptur aus Pappmaché mit Mehlkleber

Vorbereitung:

Sammelt am besten alte Zeitungen. Einen Teil braucht Ihr für den Virus-Rohkörper. Außerdem reißt Ihr weiteres Zeitungspapier oder Küchenpapier in größere und kleinere Streifen.

DIY Coronavirus Skulptur aus Pappmaché mit Mehlkleber

Mehlkleister herstellen

Für den Mehlkleber benötigt Ihr handelsübliches weißes Mehl (Type 405 oder maximal 550, kein Vollkornmehl) und warmes Wasser zu gleichen Teilen, also z. B. eine Tasse Mehl + eine Tasse Wasser. Wir haben direkt die doppelte Menge hergestellt.

DIY Coronavirus Skulptur aus Pappmaché mit Mehlkleber

Mehl und Wasser rührt Ihr solange, bis eine zähe, klümpchenfreie Masse entsteht.

DIY Coronavirus Skulptur aus Pappmaché mit Mehlkleber

Reste müssen nicht direkt entsorgt werden. Der Kleister hält sich in einem verschlossenen Gefäß einige Tage im Kühlschrank und reicht so bestenfalls für das gesamte Projekt.

Der Körper

Zerknüllt entsprechend viel Zeitungspapier, je nachdem wie groß Euer Virus werden soll, und formt einen Ball daraus. Diese Kugel beklebt Ihr mit Kreppband, um sie zu fixieren. So verhindert Ihr, dass die Zeitung später auseinandergeht, wenn sie feucht wird.

Jetzt kommen die Zeitungs- und Küchenrollenabrisse ins Spiel. Taucht die Stückchen großzügig in den Kleister ein, legt sie auf die Kugel und drückt sie an. Das wiederholt Ihr solange, bis die Kugel vollständig ummantelt ist. Das kann mitunter schon mal eine matschige Angelegenheit werden.

Mehlkleister lässt sich spielend leicht von Händen oder aus der Kleidung waschen.

DIY Coronavirus Skulptur aus Pappmaché mit Mehlkleber

Dabei braucht die Oberfläche gar nicht ganz glatt zu werden und darf ruhig ein wenig Struktur bekommen. Am besten lasst Ihr die Kugel bis zum nächsten Tag trocknen.

Die Spikes

Ihr könnt dann ohne Probleme mit einem spitzen Gegenstand, z. B. Brieföffner, Dosenlocher o. ä., die Löcher für die Spikes bohren.

Für die Spikes haben wir Strohhalme eingekürzt und in die Öffnungen gesteckt. Diese mussten wir später noch ein wenig einkürzen, auf dem Foto sind sie noch ein Stückchen zu lang.

DIY Coronavirus Skulptur aus Pappmaché mit Mehlkleber

Die von uns benutzten Strohhalme sind übrigens noch alte Restbestände. Mittlerweile benutzen wir ausschließlich nachhaltige Varianten.

Die Strohhalme haben wir ebenfalls mit Pappmaché ummantelt, gut eingekleistert und zurück in die Löcher gesteckt.

Bastelprojekt Virus

Auch die „Nöppelchen“ auf den Spikes haben wir aus der Pappmaché-Masse geformt.

DIY Coronavirus Skulptur aus Pappmaché mit Mehlkleber

So schaut das Ganze nach etwa 2 Tagen gut durchgetrocknet aus. Die äußeren Schichten bestehen bei uns aus reinem Küchenpapier.

Wie gerne hätte ich noch die Unterseite des Virus‘ mit Spikes bestückt. Da mein Sohnemann allerdings nicht gerade mit Ausdauer ausgestattet ist, hat er sich dagegen entschieden und sie unbearbeitet als Stellfläche gelassen. Da es sein Schulprojekt war, habe ich ihm die Entscheidung überlassen.

Die Bemalung

Ideal eignen sich zum Beispiel Acrylfarben, Ihr könnt aber auch gut Wasserfarben verwenden. Hier solltet Ihr allerdings darauf achten, dass Ihr nicht allzu viel Wasser benutzt, da Euer Kunstwerk sonst schnell aufweichen könnte. Wenn Ihr diesen Punkt beherzigt, klappt der Anstrich mit Wasserfarbe prima. Während Acrylfarben ein glänzendes Finish ergeben, verleihen Wasserfarben dem Werk eine matte Optik. Wir haben uns für einen Mix aus beiden Varianten entschieden.

Farbkasten

Ob dezent oder schrill, hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Sohnemann wollte, dass das Virus „gefährlich“ ausschaut und hat sich deshalb für grün, braun und rot entschieden.

Acrylfarbe und Wasserfarbe

Zunächst den Körper bemalen und schließlich die Spikes.

Bastelprojekt

Sobald die Farbe getrocknet ist, ist die Skulptur fertig. Das Pappmaché ist richtig fest und stabil.

Et Voilà, gestatten „Coroni“…

DIY Coronavirus Skulptur aus Pappmaché mit Mehlkleber

Schon damals im Elterntheater haben wir viel mit Pappmaché gearbeitet. Es lassen sich die verschiedensten Formen und Dinge daraus gestalten und wer sich mit „Coroni“ nicht anfreunden mag, kann sich genauso gut an einer anderen Figur versuchen. Uns hat das Basteln viel Spaß gemacht und wir hatten dabei eine Menge zu lachen.

Wie findet Ihr „Coroni“? Habt Ihr schon mit Pappmaché gearbeitet? Kennt Ihr Mehlkleber?

Kreative Grüße –

Eure

Unterschrift

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22 Kommentare

  1. Finde ich gut wir werden den Virus nie vergessen !
    Mag die Idee da ist bis jetzt niemand darauf gekommen 🙂
    Schnuffi

    • Huhu du Liebe,
      da hast du recht, das wird in die Geschichte eingehen. Ich hoffe nur, dass das nicht erst die Spitze des Eisberges ist, was da noch alles so auf uns zukommt. Aber nein, positiv denken! 🤔
      Herzliche Grüße.

  2. Hallo liebe Tati.
    So ein Coroni ist wirklich etwas verrückt…. lach. Aber Corona ist nun einmal ein Teil unseres Lebens geworden und so gehört auch das Teilchen dazu und ich finde es nach meiner anfänglichen Meinung gar nicht mehr so schlecht.
    Ich habe auch den Wegweiser zum Impfzentrum fotografiert und auch die Klebchen von meinen 2 Impfungen so glücklich war ich.
    Den Kleber kannte ich. Wir haben mit den Kindern damit Sparschweine gebastelt.
    Lass es dir gut gehen liebe Tati.
    Viele Grüße deine Sabine

    • Huhu liebe Sabine,
      hach, ich freue mich immer, wenn ich was von dir höre. Ich hoffe, dir und deinen Lieblingsmenschen geht’s gut und es ist alles im grünen Bereich. 🙂
      Freut mich, dass du durch bist mit deinen Imfpungen. Ich bekomme am Sonntag meine Zweite. 👍
      Ach wat schön, Sparschweine zu basteln, ist auch ne super Idee. Na wer weiß, was bei uns als nächstes folgt. 😉
      Ich wünsche dir eine erholsame und sonnige Woche.
      Alles Gute und einen dicken Drücker, herzliche Grüße zurück.

    • Hallo Katrin,
      du hast recht, das Thema ist wirklich ernst, aber dennoch sollte man den Humor nicht verlieren. Sparschweinchen sind natürlich niedlicher als Coroni, aber dafür hat so ein Dekostück wahrscheinlich kaum einer im Schrank stehen. 😛
      Hab eine angenehme Woche, viele liebe Grüße zurück.

  3. Huhu Tati,
    den habt ihr aber schön umgesetzt, auch wenn es ein sehr ernstes Thema ist! Habe auch immer gerne mit Papier und Mehlkleber mit meinem Sohn gebastelt – lang ist es her, kann ich bestimmt mit meiner Enkelin wieder machen, wenn sie etwas größer ist! LG und einen schönen Sonntag!
    Herzliche Grüße

    • Huhu du Liebe,
      Dankeschööön, freut mich, dass dir unser Coroni gefällt. Ich stimme dir absolut zu, das Thema ist sogar sehr ernst, da tut es gut, ein wenig Humor ins Spiel zu bringen.
      Och ja, das ist bestimmt toll, wenn die Omi mit der Enkelin mit Pappmaché und Mehlkleber hantiert. 😀
      Fühl dich feste gedrückt. Eine schöne Woche und herzliche Grüße zurück.

  4. Das wäre so ein Projekt, bei dem mir wohl die Geduld ausgegangen wäre… ich habe im Kunstunterricht solche Aufgaben regelrecht gehasst! Ich war einfach noch nie gut beim Basteln oder Skulpturen erstellen. XD

    • Hallo Christine,
      ich bin wirklich kein geduldiger Mensch, aber lustigerweise habe ich sowas schon in der Schule gerne gemacht und das ist bis heute geblieben. Ich will nicht behaupten, dass ich „gut“ bin, aber Spaß daran habe ich auf jeden Fall. 😀
      Herzliche Grüße und einen schönen Sonntagabend.

    • Hallo Mira,
      haha stimmt, ist schon eine etwas „schräge“ Idee. 😉
      Komm gut in die neue Woche. Herzliche Grüße zurück.

    • Huhu liebe Marie,
      nee, nicht ich, der Lehrer ist „schuld“. 😛 😀
      War aber ein tolles Projekt, würde ich immer wieder machen. Mehlkleber ist super, wäre bestimmt auch was für deine Jungs und dich zum Basteln. Muss ja kein „Coroni“ sein. 😉
      Hab einen schönen Tag, herzliche Grüße zurück.

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