Warum ich mir diesen Sommer ganz anders vorgestellt habe

Dieses Jahr habe ich mich ganz besonders auf das Ende des Winters gefreut. Der trübe, graue Geselle hat sich für meinen Geschmack viel zu lange festgebissen. Wenn’s wenigstens ein richtiger Winter gewesen wäre, aber so… Pfui. Die wärmere Jahreszeit brachte nicht nur gute Laune, sondern auch jede Menge Ideen und Tatendrang mit sich.

Arbeit, die Spaß macht

Zuhause

Nach dem Frühjahrsputz im Haus wurden Kästen und Kübel bepflanzt und draußen liebevoll arrangiert. Zu meiner großen Freude hat mein jüngster Sprössling seine Leidenschaft zum Hobbygärtnern entdeckt. So haben wir Erdbeeren und Himbeeren im Garten und Gemüsepflanzen, genauer gesagt Paprika und Tomaten, auf dem Balkon angepflanzt. Es macht viel Freude, den Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen, sie zu pflegen und jeden Schritt von der Blüte bis zur ersten Frucht genau zu beoabachten.

Im Büro

Ein neues Gesetz sorgte auf der Arbeit für einigen Trubel und Änderungen in Form von Mehrarbeit und brachte schließlich die Einstellung einer neuen Kollegin mit sich. Das wiederum sorgte für ein Platzproblem und ich musste mein eigenes Büro – als Teilzeitkraft liegt das nahe – aufgeben und mit einer lieben Kollegin zusammenziehen. Ich habe mich gut „eingelebt“ und fühle mich pudelwohl.

Ich finde, hier lässt es sich aushalten oder? Auch wenn ein eigenes Büro viele Vorteile mit sich bringt, weine ich ihm keine Träne nach. Ganz im Gegenteil, ich freue mich, dass unser Dream-Team mit einer supernetten Kollegin bereichert wurde.

Vorfreude auf den Sommerurlaub

Da ich mich letztes Jahr in den maritimen Charme der kleinen Hafenstadt Kappeln an der Schlei verliebt habe, wurde für dieses Jahr direkt wieder eine Ferienwohnung in dem beschaulichen Städtchen gebucht. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Lange Spaziergänge an der Schlei entlang, auf Entdeckungstour gehen und es uns einfach gut gehen lassen, so zumindest der Plan.

Also alles bestens oder?

Wenn da nicht das Wörtchen „Wenn“ wäre. Eine vermeintliche Sehnenentzündung an meinem Fuß, die einfach nicht besser werden wollte, entpuppte sich schließlich im MRT als Läsion am Sprungbein mit angrenzendem Knochenmarködem. Das Resultat… Sofortige Stilllegung des Fußes für 4 – 6 Wochen inklusive Krücken in der Hoffnung auf Besserung, da sonst noch eine OP erfolgen muss. Als Bonus jeden Tag eine Thrombosespritze, die ich mir als bekennendes Weichei auf keinen Fall selber setzen kann und froh bin, dass mein Gatte das wirklich ganz wunderbar hinbekommt.

Arbeitsunfähig und das, obwohl im Büro ein riesengroßer Berg Arbeit darauf wartet, von mir abgearbeitet zu werden. Ein fieser Schlag ins Gesicht, der mich frustriert zurücklässt. Mal ganz abgesehen davon, dass selbst kleinste Dinge im Alltag zu einer großen Herausforderung werden, ist mir schlagartig bewusst geworden, dass ich den Großteil des Sommers mit unproduktivem Nichtstun verbringen werde. Eigentlich sollte es meiner Leibesfülle mit regelmäßiger Bewegung an den Kragen gehen. Das wird erst mal nichts. Spaziergänge im Urlaub? Pustekuchen! Ein ordentlicher Haushalt? Pfff, mir sind quasi die Hände gebunden, ich sehe jeden Krümel und muss lernen, solche Dinge erst mal auszublenden. Auch wenn sich meine Männer große Mühe geben, fehlt ehrlich gesagt doch oft das weibliche Händchen.

Nein, so hatte ich mir den Sommer nicht vorgestellt. Und ja, ich weiß, dass es durchaus schlimmere Dinge gibt auf dieser Welt, aber manchmal muss man einfach auch mal jammern dürfen.

Den Kopf in den Sand stecken?

Ich bin nicht der Typ, der sich hängen lässt, muss aber zugeben, dass ich schon einige Hänger hatte und aufpassen muss, dass mir das alles nicht zu sehr auf meine Seele drückt. Zum Glück habe ich viele liebe Menschen um mich herum, die mich unterstützen und aufbauen, wenn ich mal wieder wild fluchend kurz davor stehe, die doofen Krücken in die Ecke zu pfeffern. Für den anstehenden Aufenthalt im hohen Norden haben wir übrigens einen Rollstuhl für mich organisiert. So bin ich wenigstens etwas „beweglicher“.

Ich versuche, mich mit der Situation so gut es geht zu arrangieren. Nützt ja nix. Bleibt zu hoffen, dass ich um eine OP drumherum komme und in ein paar Wochen wieder ganz die Alte bin.

Wie heißt es so schön… „Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten, weitergehen!“

In diesem Sinne… Passt auf Euch auf und bleibt gesund und munter.

Herzliche Grüße –

Eure

Weitere meiner Beiträge zum Thema Tiefgang findet Ihr hier.

Kleines Update vom 17.08.2023

Seit Montag bin ich wieder arbeitsfähig und werde wohl – Stand heute – um eine OP drumherum kommen. Es wird zwar noch einige Zeit dauern, bis ich wieder ganz die „Alte“ bin, aber ich bin zuversichtlich und unendlich froh, den „Klotz am Bein“ los zu sein. Jetzt genieße ich die letzten Sommerwochen und das hoffentlich ohne „besondere Vorkommnisse“.